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“Die Idee war aber da und die fand ich so gut, dass ich dachte, dann muss ich das auch machen.”

Text: Steffi Böhnke aka Fräulein Frey / Fotos: Mirjam Kilter

 Das ist die Geschichte von Katharina Glücklich, die felsenfest behauptet, sie habe ein Wunder erlebt. Weil das sonst nur im Märchen passiert, soll diese Geschichte auch wie eines beginnen.

Es war einmal eine Frau, die verhalf anderen dazu ihre Visionen und Träume zu verwirklichen. Sie erschuf Marketingkampagnen, kreierte Veranstaltungskonzepte und managte Events. Sie verstand es, den verrücktesten Ideen ihrer Kund:innen Leben einzuhauchen. Während die Kundschaft jubelte, wurde sie selbst von Jahr zu Jahr energieloser und unglücklicher; das stressige Event- und Agenturleben forderte seinen Tribut. Katharina wurde krank und beschloss dem Job und der Großstadt Hamburg nach 16 Jahren den Rücken zu kehren. Auf der Suche nach dem kleinen Glück zog es sie nach Wismar an die mecklenburgische Ostsee, wo sie schließlich ihrer eigentlichen Gabe auf die Spur kam.

Katharina ist ein kreativer Mensch. Sie habe eigentlich schon immer nach ihrer Ausdrucksform gesucht, probierte es mit Malen, Musizieren, Schauspielern, doch da hätte ihr das Talent gefehlt, wie sie sagt. Am Ende studierte sie Modedesign, was aber letztendlich auch nicht so ihr Ding war. So landete sie im Marketing. Doch diese Reise hatte nun mit Mitte 30 kein gutes Ende genommen. Was nun? Erstmal raus aus der Großstadt und zur Ruhe kommen. Sie besuchte ihren Bruder und dessen Familie in Wismar. Der führte dort einen Gastronomiebetrieb, zu dem auch ein Imbissstand gehörte, den er kürzlich erworben hatte und Katharina präsentierte. Nichts Spektakuläres, dachte sie. Und doch kreisten ihre Gedanken noch am gleichen Tag wie wild um diesen Imbiss. Wenn sie so recht drüber nachdachte, schlummerte in dem ein ungenutztes Potential: „Der ist an einer wirklichen guten Lage und eigentlich total charmant und eigentlich könnte man ein schönes Café daraus machen.“ Die Idee fühlte sich sofort gut an, erinnert sich Katharina. Sie hatte Lust, ein Café in Wismar zu eröffnen!

Es dauerte nicht lange, da stand das Konzept. Sie verließ kurzentschlossen Hamburg und zog in die kleine Hansestadt an der Ostsee, wo sie erstmal in den Betrieb ihres Bruders mit einstieg. Daneben begann sie mit der Suche nach einer passenden Location für ihr Café. Einen Namen hatte sie längst gefunden: Café Glücklich.

Das Schicksal prüfte genau, ob es ihr Ernst war mit der Idee. Die erste Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten, als rechtliche Vorgaben das Imbiss-Café ins Aus schossen. „Die Idee war aber da und die fand ich so gut, dass ich dachte, dann muss ich das auch machen.“ Sie suchte weiter, spürte diverse potenzielle Café Glücklich-Orte auf, wobei sie auf eine gute Lage achtete, die sei nämlich das Wichtigste, hatte man ihr erzählt. „Es folgte Location auf Location, Plan auf Plan, mal größer, mal kleiner. Aber alle sind gescheitert und waren nicht durchführbar.“ Sie war schon kurz davor, wieder in das Hamburger Agenturleben zurückzukehren. „Das fühlte sich aber immer so schlimm an. Ich fühlte mich so wohl in Wismar“, erzählt sie. Doch Katharina blieb dran. Einem „Ah, schade“, wenn es wieder nicht klappte, folgte direkt ein „Oh“, weil sich eine neue Option ergab. So gingen 3,5 Jahre ins Land.

Katharina war überzeugt von ihrer Idee und hatte diese euphorisch mit allen Menschen in ihrem Umfeld geteilt. Doch in den Jahren der Suche nach dem passenden Ort für das Café zweifelte sie zunehmend an ihrem Bauchgefühl. Konnte sie sich darauf verlassen? Warum war sie sich so sicher, dass es klappen würde?  „Ich hatte natürlich auch immer erzählt, was ich vorhabe, wenn jemand mich fragte, was ich in Wismar mache. Dann habe ich erzählt, ich arbeite mit meinem Bruder und mache Veranstaltungskonzepte für Hamburg. Aber das, was ich eigentlich machen wollte, hab ich ja nicht gemacht. Irgendwann dachte ich, das hört sich so hohl an. Vielleicht hört es sich gar nicht mehr glaubwürdig an. Ob die mir das überhaupt abnehmen?“

Im Frühjahr 2013 eröffnete sich wieder einmal eine Option auf ein Zuhause für ihr Café. Die Räumlichkeiten befanden sich in einer kopfsteingepflasterten, kleinen Gasse, an deren alten Reihenhäusern riesige Rosenbüsche emporrankten. Ein zauberhafter, aber versteckter Ort. In puncto Lage absolut suboptimal. „Man könnte dieses Café weder vom Eingang noch vom Ende der Gasse sehen“ und entsprechend müsse man es sehr gezielt aufsuchen. Auf der anderen Seite hatte dieser Ort etwas Verwunschenes. „Man kam sich da vor, wie in einer anderen Welt“, sagt sie und fand schließlich, dass dieses Gefühl ihrem Konzept sehr zuträglich sei. Das Café hatte ein Zuhause gefunden.

Die Euphorie war groß und zugleich fürchtete Katharina, dass jetzt wirklich schwierige Zeiten auf sie zukämen. Sie war nämlich spät dran mit der Caféeröffnung, denn die Saison hatte bereits begonnen. So würde nicht viel Zeit bleiben, um sich ein Polster für den langen und umsatzschwachen Winter zu erarbeiten. Zum anderen graute es ihr vor den Behördengängen und den Auflagen des Gewerbeamtes. Doch wie durch ein Wunder war alles ganz leicht, „weil sich plötzlich alle Türen wie von alleine geöffnet haben und ich konnte da einfach durchmarschieren“, wundert sie sich noch heute. Nur einen knappen Monat nach Unterzeichnung des Mietvertrages konnte sie ihr Café Glücklich im Juni 2013 eröffnen.

„Und dann hatte sich herausgestellt, dass das nicht hohl war, was ich erzählt habe. Sondern alle wussten es und alle wussten, wie dringend das jetzt ist und alle sagten sich, da kommen wir jetzt und helfen mit.“ Die unglaubliche Hilfsbereitschaft in ihrem Umfeld berührt Katharina noch heute, wenn sie davon erzählt. Da waren der Nachbar, der sich extra eine Woche Urlaub genommen hatte, um die Café-Räume herzurichten, der Elektriker, der im Fluge alles verkabelte, prüfte und abnahm, die Freunde, die auch in ihrer Abwesenheit die Wände malerten und die Möbel zusammenbauten. „Ich musste ja auch viel einkaufen und besorgen. Und immer, wenn ich dachte, das schaffe ich ja heute gar nicht, dann bin ich wieder in die Räume gefahren und dann war jemand da und hat was erledigt.“ Selbst die Damen von den Behörden kamen ins Café, setzten sich mit den Papieren an den kleinen Kindertisch und „haben sich gegenseitig die Stempel draufgedrückt“. Alle packten mit an, um den Ort, der das kleine Glück versprach, wahr werden zu lassen.

Das schnuckelige Café bot 16 Sitzplätze und hatte sich bald als Geheimtipp herumgesprochen. Tagsüber machte Katharina zusammen mit einer Freundin den Service und nachts backte sie ihre Kuchen. Die ungünstige Lage war am Ende „wurscht“, wie Katharina bald feststellte. „Die Leute wurden hingebracht, hingeschickt, sie haben sich selbst auf die Suche gemacht. Es kamen sehr schnell Zeitungsartikel über dieses Café aufgrund dieser verwunschenen Lage. Weil alle wahrscheinlich dachten, ach du jemine, der Frau muss ich helfen. Das Manko hat sich verkehrt in etwas Gutes.“

Vor ein paar Jahren zog das Café innerhalb der Wismarer Altstadt um und ist nun doppelt so groß. Katharina ist dankbar, ihrem Instinkt gefolgt zu sein und überzeugt davon, dass man die Wahl hat zwischen dem Wagnis oder einem frustrierten Leben. Natürlich könne man auch scheitern. Aber das sei nicht schlimm. „Die Katastrophe ist, es nicht zu wagen, es nicht zu probieren.“

An dieser Stelle drängt sich doch noch die Frage auf, woher Katharina eigentlich wusste, dass dieses Café genau ihr Ding ist. „Das wusste ich“, sagt sie kurz und knapp. Dann fügt sie hinzu, sie habe Gastronomieerfahrungen mitgebracht und in einer früheren Zusammenarbeit mit einem großen Zirkus gelernt, wie man aus einer Illusion was Großes machen kann. Und das Backen? Das mochte sie schon immer. Doch dass es tatsächlich ihre Gabe ist, habe sie erst durch das Café entdeckt.

Ach ja, das Wunder! Das trug sich wie folgt zu: Zur Eröffnungsfeier ihres Cafés hatte Katharina auch den Pastor eingeladen, damit er alle Räume segnet. Der Pastor schenkte Katharina ein kleines Kreuz aus Olivenholz, das ihr ein Glücksbringer sein sollte. Katharina war gerührt und wusste sofort, wo sie diesen Schatz verwahren würde – in der kleinen Klappe des Kachelofens, der dem Café eine besondere Gemütlichkeit verlieh. Später am Tag öffnete sie die Klappe und traute ihren Augen nicht – da lag Geld drin! Im Verlaufe des Tages wurde es immer mehr. Ein Wunder! Am Ende reichte das Geld aus der Kachelofenklappe bis auf den Euro genau, um die Einkäufe für den nächsten Tag, den ersten richtigen Geschäftstag des Cafés, zu bezahlen.

Und so macht Katharina seitdem mit ihrer Gabe sich selbst und viele andere Menschen glücklich. Und wer es nicht glaubt, der darf sich bei einem Besuch im Café Glücklich selbst davon überzeugen.

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